Die Chronik des Zauberring München

Von Walter Heinz – John Blaky

Der Ortszirkel von München wurde 1921 laut Bericht in der “Magie”, Fachzeitschrift des Magischen Zirkels von Deutschland e.V., (1981 Heft 8/9 Seite 228 und Bericht von Rudolf Braunmüller in der Magie 1989 Heft 6 Seite 172) gegründet. Seit 1957 trägt der Zauberring-München seinen jetzigen Namen. Nach der Trennung vom Ortszirkel “Club der Zauberer e.V.”, nannte er sich zuerst “Magischer Zirkel e.V. München”. Grund der Umbenennung war auch die Gage für zwei TV Sendungen, die fälschlich an den “Club der Zauberer” als Ortszirkel München überwiesen wurden. Somit war der Zauberring-München nicht mehr im Magischen Zirkel von Deutschland und auch nicht in der FISM.

Alle Kongresse waren für den ZRM nun gesperrt. Bei der Gründung des Ortszirkels Heilbronn trainierte E.Böttcher die Gruppe Heilbronn. In der Gala traten G. Wescher u. Peki auf, das Festgeschenk musste W. Heinz als Vorstand des ZRM im Namen des Magischen Rings der Schweiz übergeben da der Club ja nicht mehr Mitglied im MZVD war. Auf Grund der Mitgliedschaft von W. Heinz seit 1959 beim MRS stellte er bei der Generalversammlung in der Schweiz 1970 den Antrag in München einen OZ des MRS zu gründen. Grund war, dass laut der Statuten des MZVD nur ein OZ in einer Stadt erlaubt war. Der Antrag wurde von der Generalversammlung des Magischen Rings der Schweiz einstimmig genehmigt. Dadurch hatten die Mitglieder des ZRM die gleichen Rechte, wie die des MZVD (keine Prüfung, keine Aufnahmegebühr). Laut Protokoll vom 5.4.1970 hatte der ZRM damals bereits ca. 25 Einzelmitglieder. Im Juni 1971 richtete W. Heinz ein Schreiben an den damaligen Präsidenten des MZVD Ernst Lechner mit der Bitte um Zulassung eines weitere OZ in München. (Siehe Schreiben von 2.6.1971 und Schriftwechsel zwischen W. Heinz und E. Lechner, sowie „37 Jahre Chronik ZRM“ einzusehen in der Club-Bibliothek). Harte Verhandlungen zwischen E. Lechner (der auch keinen leichten Stand beim OZ München hatte) und dem Vorstand des OZ München waren nötig. Einige Mitglieder des OZ München, wie z.B. Karl Dambach, Dr. Schramm, Fritz Stieg, Franz Ammler und Werner Hornung waren uns wohlgesinnt.

1973 nach harten Kämpfen kam am 16.4.1973 die Zusage von E. Lechner und dem MZVD dass der Antrag genehmigt wurde. Wir wurden Einzelmitglieder des MZVD, und müssen uns “Zauberring-München” des “Magischen Zirkels von Deutschland” nennen. Das e.V. mussten wir streichen. Erst nach ca. 20 Jahren wurden wir so der 2. Ortszirkel in München. Am 18. und 25.5.1973 stellte sich der ZRM mit ca. 30 Mitgliedern beim OZ München vor. Laut R. Braunmüller, damaliger OZ-Vorstand war es ein „Zauberhaftes Feuerwerk“. Der MZVD lehnte jedoch unser ZRM Abzeichen ab. Durch einen klugen Schachzug bei der Jahresabschlussfreier des ZRM im Lokal „Wagenradl“ in Gröbenzell, wo über 10 Jahre unsere Weihnachtsfeiern stattfanden, wurde E. Lechner zum Ehrenmitglied des ZRM ernannt u. W. Heinz als Vorstand überreichte ihm das Abzeichen. Damit hat E. Lechner das Clubabzeichen “abgesegnet”. Es folgte eine freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen OZ München, dem Zauberring-München und dem Magischen Zirkel von Deutschland als Dachverband. Beim Weltkongress vom 4.-8.6.1973 in Paris überreichte E. Lechner dem Vorstand des ZRM, W. Heinz als 1. Mitglied das MZVD Abzeichen. Bei diesem Kongress hat Peter Keyzik, damaliges Mitglied im ZRM den Sonderpreis der FISM gewonnen.

Von unseren Mitgliedern wurden viele Preise gewonnen auf nationalen und internationalen Kongressen, so z.B.:

  • Beim Weltkongress 1979 in Brüssel: Peki Vizeweltmeister – Manipulation.
  • E. Böttcher (er war 32 Jahre im Vorstand des ZRM) 1. Preis in Close up beim Magie Colum in Hamburg 1971. Im gleichen Jahr Grand Prix Montreux in Close up mit der höchsten Punktzahl die an diesem Kongress vergeben wurde. 1. Preis Kartenmagie in Prag. 2. Preis Erfindungen in München. 3. Preis Erfindungen in München Magisch.
  • Viele Mitglieder haben bei Wettbewerben gewonnen. z.B.: Bobby Schmid, Dr. Helmut Ploog, Günther Wescher, Peki, Nicole, Dr. Merkel, U. Kigele, F. Roitsch usw.

1975 beim European Kongress in Baden-Baden war der ZRM erfolgreichster Zauberclub Europas (Siehe auch Magie 1976 Heft 3 Seite 68 ):

  • Werner Ritter – Deutscher Meister u. Europacup-Gewinner – Sparte – Mikro-Magie
  • Peki – deutscher Meister 1. Platz in Manipulation u. Sonderpreis d. Casinos (siehe Magie 1975 Heft 9 Seite 228)

Ab 1984 war der ZRM mit 129 Sendungen in allen TV Regionalprogrammen. Die Sendungen „Magisches Intermezzo“ waren beim Publikum sehr erfolgreich und es wurden 26 Titel gedreht. 85 Millionen haben damals unser „Magisches Intermezzo“ gesehen!
1967 wurde W. Heinz als jüngstes Mitglied des ZRM zum Präsidenten gewählt. Er hatte das Amt 21 Jahre andauernd inne.
1972 wurde W. Heinz Ehrenmitglied des ZRM. W. Heinz hat als Erster den goldenen Ehren-Ring des ZRM erhalten. Der Ring wurde nur vier Mal vergeben; an Heinrich Schott – langjähriger Schatzmeister; Johann Kotter – langjähriger Vize- und Schriftführer u. Karl Zeisler, der den Ring aber nicht annahm um den Verein die Kosten zu ersparen. Unter der Leitung von W. Heinz und der Unterstützung des damaligen Vorstands Bobby Schmid, Kurt Frank, Fritz Reithhofer, Johann Stadler und Eckhard Böttcher veranstaltete der ZRM viele gesellschaftliche Aktivitäten (siehe Magie 1976 Heft 5 Seite 148) Wanderausflüge nach Blainken in Österreich, Skifahren am Sudelfeld u. St. Johann in Österreich. 1979/1980 Hüttentage auf der Bixneralm, Fasching bei Silbernagel, Rad-Touren, 2 Flugtage mit anschließenden Zaubervorstellungen in Jesenwang. ZRM-Mitgliedern und deren Familienangehörigen bot W. Heinz einen kostenlosen Rundflug über den Ammersee und Andechs an. Für viele war es das erste Flugerlebnis.

Viele Jahre trafen sich die Mitglieder des ZRM 14tägig freitags in München, Thalkirchnerstr. Zunfthaus der Metzgerinnung. Im Fasching traf man sich zum „Kappen-Abend“ mit Büttenreden. Nach Wirtswechsel und Parkplatzproblemen, haben wir dann unsere neue Clubheimat in Puchheim, Lochhauserstr. 38 im Cafe Göbl gefunden. Wir treffen uns dort jeden 2. + 4. Donnerstag im Monat. Wir veranstalteten über die Jahre, 7 Zauberfestivals zugunsten der Bürgerinitiative „ Spielplätze Puchheim e.V.“. Und so konnten wir diesem Verein DM 25.000,- als Spende überreichen. Auch Auftritte der Mitglieder beim Ball „Nacht der Mäuse“ zugunsten des zu erbauenden Altenheims standen auf dem Programm. Wir bestritten auch viele weitere Vorstellungen: z.B. In Eichenau, Haunstetten, Augsburg, Diessen, Trostberg, Freising, Hengersberg, Bad Aibling, Wolfratshausen usw.

Viele Seminare hatten wir in all den Jahren: Arsene Lupin, Jochen Zmeck, Peter Keyzik, Gery Kurz, Roy Johnson, Pavel, Alexander de Cova, Carlhorst Meier, Tony Lackner, Jörg Alexander Weber, Dr. Merkel, Dixon, Rudi Breisach, Wolfgang Moser, R. Braunmüller, Marvelli, Flip, Sartori und viele andere. Bei vielen Seminaren war auch der OZ München zu Gast, sowie wir auch beim OZ in München häufig zu Gast waren. Beispielsweise bei den Seminaren von Martin Lewis, Ronni Goldmann, Philius, Gene Anderson, Christian Stelzl usw.
1967 hatten wir eine Großveranstaltung in München im Theater in der Leopoldstrasse mit großem Erfolg und ausverkauften Haus.
1976 machten wir einen Busausflug nach Berlin. Zu den Berliner Zauberfreunden u. Eckhard Böttcher (siehe auch Magie 1977 Heft 2 Seite 59). Um die Reisekosten zu decken veranstalteten wir im Französischen Kulturzentrum in Berlin einen erfolgreichen Gala-Abend. 1977 erfolgte der Gegenbesuch der Berliner, die auch einen Zauberabend im Kolpingheim in München darboten. Anschließend gab es ein kaltes Buffet gespendet vom ZRM. Eingeladen waren alle Berliner, Mitglieder vom OZ München, ZRM und Magischer Club München.
1978 fanden 2 Frühschoppen mit MRS und OZ Mitgliedern in Zürich statt. Zu denen wir mit Privatflugzeugen unter Führung von W. Heinz in Zürich landeten und unsere Schweizer Freunde trafen, allen voran MRS Präsident Willi Peter. Auch 2 Treffen mit den Zauberfreunden in Salzburg fanden 1981 statt.
1981 fand der internationale Kongress „München Magisch“ unter Leitung von R. Braunmüller und Stellvertreter W. Heinz statt. Viele Mitglieder des ZRM und deren Frauen waren im Einsatz. Weitere Aktivitäten der letzten Jahre kann man auch in der handschriftlichen Chronik des Zauberring München, verfasst von W. Heinz nachlesen. 1970 wurde W. Heinz Ehrenmitglied des Magischen Club Prag CSR – er war 41 Jahre Mitglied im MRS und 1971 wurde auch E. Böttcher Ehrenmitglied im gleichen Club – er war 30 Jahre Mitglied MRS.
1973 erhielten Werner Hornung und W. Heinz vom Präsidenten Carel Juza, Prag den goldenen Ehrenbürgerschlüssel der Stadt Prag.
1975 folgte die Europa Cup Verleihung in München siehe Bericht „Magie“ 1976 Heft 1 Seite 23.
1976 „Ein zauberhaftes Wochenende in München“ 26 Zauberer kamen aus der Schweiz. Insgesamt trafen sich 70 Zauberfreunde des MRS; OZ und ZRM zu Zaubereien und anschließendem Essen.
1979 Gala Abend im Kolpinghaus St. Theresia in München. Welcher durch den tragischen Herz-Tod unseres Mitglieds Franz Schedelbauer, während seiner Darbietung auf offener Bühne abgebrochen wurde.
1982 Familienausflug des ZRM zum „Gockel-Wirt“ am Simssee mit einigen Mitglieder des OZ München.
2002 Geburtstags Zauberei für Eckard Böttcher (60 Jahre); zu Gast war Schauspieler Herbert Bötticher mit seiner Frau. Es gab auch noch eine Geburtstagsfeier für Eckard Böttcher im Hotel Oberland / Zauberkabinett bei Alexander Römer in Bad Heilbrunn.

In all den Jahren, bis zum heutigen Tage besteht zwischen dem OZ München und dem Zauberring-München ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Wir besuchen uns bei Seminaren u. gesellschaftlichen Ereignissen. Es ist ein schönes Miteinander geworden, getragen von unserer schönen Zauberkunst.

Ich hoffe, die wichtigsten Ereignisse erwähnt zu haben und verbleibe
Ihr “John Blaky” Walter Heinz
Ehrenvorstand
(Geschrieben im Mai 2003. Walter Heinz war 21 Jahre Präsident des Zauberrings München und wurde danach zum Ehrenvorstand ernannt.)